Forschung: Bier im Weltall ?!

 

 

 

DELFT (Niederlande) - Ein Spezial-Faß niederländischer Ingenieure kann auch Astronauten in der Umlaufbahn mit frisch gezapftem Bier versorgen. Bisher machte die Schwerelosigkeit ein Zapfen à la Oktoberfest unmöglich: Unter Schwerkraft pumpt man Kohlendioxid ins Faß, das nach oben über die Flüssigkeit steigt und das Bier aus dem offenen Hahn nach unten herausdrückt. Im All hingegen schweben Gas und Flüssigkeit gut durchmischt im Faß -- der Innendruck ist zwar der selbe, doch beim Öffnen herkömmlicher Zapfhähne drang mit dem Bier auch Gas nach außen und machte es wenig genießbar.
"Das Faß hat eine flexible Membran, die das Bier enthält", beschreibt Kajsa van Overbeek, Projektleiterin an der Technischen Universität Delft die Problemlösung. In dreieinhalb Jahren Forschungsarbeit perfektionierte ein Forscherteam um Veele Sterken die Faßtechnik: Zwischen Faßwand und Membran wird normale Luft gepumpt, um den nötigen Innendruck aufzubauen. So bleibt zudem die Atmosphäre in Shuttle oder Raumstation frei von zusätzlichem Kohlendioxid.
An Bord eines Parabelflugzeugs der europäischen Raumfahrtagentur ESA hat das Delfter Faß seine Feuerprobe bereits bestanden: In jeweils 30 Sekunden langen Phasen von Schwerelosigkeit, die das Flugzeug durch freien Sinkflug erzeugt, floß das Bier bei Hahnöffnung wie gewünscht nach außen. Gläser sind überflüssig, denn ohne Schwerkraft schwebt es als tennisballgroße Kugel im Raum, bis ein Durstiger die Mundvoll Getränk per Strohhalm aufsaugt.

Autor/-in: Dörte Saße  Quelle: NewScientist

 
 

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