Herstellung: Filtration

 

Linkes Bild: Anschwämm-Scheibenfilter

Unteres Bild: Anschwämm-Schichtenfilter

Ist die Nachgärung abgeschlossen und der Brauermeister hat sich von der Qualität des Bieres überzeugt, werden die untergärigen Biere zumeist filtriert. Dadurch soll ein klares, keimfreies Bier entstehen. Diese Prozedur ist recht kompliziert und kostenaufwendig und soll deshalb hier nur kurz erläutert werden. Die Bierfiltration ist von sehr vielen, schwer beeinflußbaren Faktoren abhängig. Deshalb spricht man hier auch oft von der "höheren Brauerei- Kunst".

Die größten Mengen an Bier werden auch noch heute mit Hilfe von Kieselgurfiltern filtriert. Kieselgur ist ein Produkt aus fossilen einzelligen Kieselalgen, welche mit verschiedenen Temperaturen getrocknet werden (von 300- 1000°C). Anschließend werden diese noch einmal zu einer Art Staub gemahlen (dieser steht im Verdacht, durch Einatmen Krebs zu verursachen).

Mit Hilfe von Wasser wird eine Schicht von diesem Filtermaterial in den Filter gepumpt. Die Filter werden Anschwämmfilter genannt.

Ist die sogenannte Grundanschwämmung im Filter, wird dieser wieder leer gedrückt (mit Kohlendioxid oder Wasser, je nach Ausführung). Nun kommt der entscheidende Moment: Das Bier kommt in den Filter! Zuerst wird das noch trübe Bier im Kreislauf durch den Filter gepumpt, bis es sichtbar klar ist. Dann werden die Wechsel (so bezeichnet man in der Brauerei Klappen und Hähne) zum Drucktank (dieser hat im Inneren den gleichen Druck wie der Lagertank), der das fertige Filtrat aufnehmen soll.

Zuvor strömt das Filtrat noch durch einen Kerzen- Feinfilter, um möglichst alle schädlichen Keime zu entfernen. Weiterhin wird auch noch Kieselgur zudosiert, damit diese Schichten auch weiterhin für das Bier passierbar bleiben.

Ist der Lagertank leer, schiebt man mit Wasser oder Kohlendioxid den Rest des Filtrates aus dem Filter heraus. Die Filtration ist nun abgeschlossen!
Nun folgen noch die Nacharbeiten. So muß z.B. die Kieselgur aus dem Filter entfernt werden.

Ist auch dieser Arbeitsschritt getan, kann man zur Abfüllung übergehen.

 

Hinten Unfiltrateinlauf, vorne Filtratauslauf; der Druck muß ständig kontrolliert werden.
Ein sehr gut aufgebauter Filterkuchen. Dieser weist auf eine gute Filtration hin.
Zwei verschiedene Guren: Die weiße als Grundanschwämmung, die braune aus der laufenden Dosierung mit allen Hefen zusammen.
Der Druck an einem Kerzenfilter muß auch kontrolliert werden.
Die Kerzen nach langem Gebrauch (und langer Lagerung im Freien).

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